Vor vielen Jahren hat mir ein betrunkener Mann in einer Bar den Kern der Geschichte von SLUMMING als etwas, das er selbst erlebt hatte, erzählt. Ich war damals mehr an ihm und an der Art, wie er diese Vorgänge rund um einen Obdachlosen erzählte, interessiert, als an der Geschichte selbst. Ich wusste nicht, ob er die Wahrheit sagt oder nicht.
Bei der Arbeit an meinem Film FRANKREICH WIR KOMMEN rund um die Fußball-WM 1998 vor einigen Jahren habe ich "Kallmann, den Ballmann" kennen gelernt. Er zog zu dieser Zeit durch die Lokale Wiens und verkaufte Fußbälle. Der Strom in seiner Wohnung war abgeschaltet, und auf allen Tischen und Schränken klebten unzählige Kerzen.
Auf der Recherche für mehrere Dokumentarfilme streifte ich mit einem Freund jahrelang durch die Unterschichtlokale der Stadt. Irgendwie wurde das zur Sucht - wir hörten nicht auf, auch wenn die Filme schon lange abgedreht waren.
Ich kenne eine Lehrerin, eine kluge, witzige Frau mit großem Herzen. Aber manchmal hält sie nicht enden wollende Monologe darüber, wie man sie wieder einmal übers Ohr hauen wollte, und wie sie dagegen vorgegangen ist.
Manchmal ist es egal, ob man die Wahrheit sagt oder nicht.